Volker März – Vom Traum der Erkenntnis
08.12.2017 – 10.03.2018
back to overviewIn seiner zweiten Einzelausstellung in der Stern-Wywiol Galerie beschäftigt sich Volker März mit der Dialektik von Himmel und Hölle. Das tägliche Schwingen zwischen diesen unauflösbaren Polen sind für ihn die Voraussetzung zur Erkenntnis, denn ohne Hölle kein eigenes Denken, keine Kreativität, kein Traum von der Erkenntnis, vom Erkennen und Erkanntwerden. Und ohne Paradies keine Ahnung von Unschuld und bedingungsloser Liebe.
In diesem Zusammenhang arbeitet Volker März derzeit an einem Buchprojekt mit dem Titel „Der Affe fällt nicht weit vom Stamm“. Der Titel verweist auf eine neue, private Tendenz im Werk. Es geht in diesem kulturkritischen Buch um die geschönte Nachkriegszeit in Mannheim, die der Künstler als paradiesische Zeit erlebt hat, bis es dann für ihn als Kind durch einen Umzug nach Bayern in die nach-nationalsozialistische Hölle ging. Das Buch erscheint 2018.
Mit seinen bemalten Tonfiguren, Bildern, Texten und Filmsequenzen hinterfragt Volker März gegenwärtige Verhältnisse und überprüft Gegebenheiten auf ihre Unabdingbarkeit. Er stellt unser Zivilisiertsein in Frage und gibt mit seinen Horizontalisten, die sich von den Zwängen der Welt befreit haben, zukunftsweisende Antworten. In einer die Galerie ausfüllenden Gesamtinstallation kehrt Volker März Größenverhältnisse um und zieht uns in eine Welt, die uns mit Humor kapert und unseren Intellekt berührt.
Gleich im Anschluss an unsere Ausstellung wird Volker März‘ Werk in einer doppelten Museumsausstellung zunächst im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen und danach im Georg Kolbe Museum Berlin in zwei großen Einzelausstellungen zu sehen sein.
In his second solo exhibition at the Stern-Wywiol Gallery, Volker März deals with the dialectic between Heaven and Hell. He sees our daily oscillation between these inseparable poles as the prerequisite for knowledge: Without Hell there would be no independent thought, no creativity and no dream of knowledge, knowing and being known. And without Paradise there would be no sense of innocence and unconditional love.
Volker März is currently working on a book project connected with these ideas and entitled “Der Affe fällt nicht weit vom Stamm” (The ape doesn’t fall far from the tree). This title indicates a new, private tendency in his work. The book is a piece of cultural criticism that deals with a glorified postwar period in Mannheim, which the artist experienced as an Age of Paradise, until his childhood relocation to Bavaria sent him into a post-Nazi Hell. The book will be released in 2018.
Volker März uses his painted clay figures, images, texts and film sequences to explore the foundations underlying contemporary conditions and to test whether circumstances are unalterable. He questions whether we are civilized and uses his Horizontalists, who have freed themselves from the strictures of the world, to provide farseeing answers. In a comprehensive installation filling up the entire gallery, Volker März inverts relative proportions and draws us into a world that wins us over with humor and moves our intellect.
Directly after our exhibition, Volker März’s work will be shown in a double museum exhibition: two major solo shows, first at Bremen’s Gerhard-Marcks-Haus and afterwards at Berlin’s Georg Kolbe Museum.