Anja Michaela Kretz – Frische Fahrt
10.02. – 29.04.2023
back to overviewCaptive voices, , 60 × 60 × 40 cm
La vie en rose, , 23 × 28 × 16 cm
Cloudy Days, 3-tlg., , 30 × 27 × 10 cm
Deep Red, , 70 × 50 × 16 cm
Passacaille III, , N/A
Passacaille II, , 60 × 60 × 14 cm
Passacaille, , 60 × 80 × 20 cm
Passacaille IV, , N/A
Daimonion, , 90 × 60 × 40 cm
Der Gesang der Najaden, , 160 × 100 × 140 cm
Cäcilia, , 145 × 50 × 40 cm
Ikarus, , 140 × 30 × 2 cm
Wagalam, , 138 × 148 × 10 cm
Barke II, , 140 × 160 × 30 cm
Toccata, , 78 × 190 × 20 cm
Nacht der Delphonien, , 500 × 500 × 140 cm
Flutter No. 3, , 60 × 52 × 18 cm
Flutter No. 2, , 100 × 55 × 8 cm
Flutter I, , 90 × 45 × 8 cm
Große Schüttung, , 180 × 35 × 32 cm
Unerforschtes Land, , 52 × 42 cm
Unerforschtes Land, , 52 × 42 cm
Das große Blau, , 100 × 68 × 18 cm
Mille Feuilles, , 45 × 30 × 16 cm
Blaue Sonnenbahn bereitet, , 53 × 85 cm
Bewohnungen 33 ° Ost, , 37 × 25 × 8 cm
Mi-Parti II, , 43 × 33 × 15 cm
„Laue Luft kommt blau geflossen …“ ist der Anfang des Gedichts „Frische Fahrt“ von Joseph von Eichendorff Gedicht. Im Gedicht ist das lyrische Ich begeistert ist von dem bunten, wilden Strom aus Farben und Klängen, den der Frühling mit sich bringt. In der Ausstellung begeistern uns die neuen Werke der ehemaligen Meisterschülerin von Stephan Balkenhol.
Die Konzeptkünstlerin Anja Michaela Kretz blickt ins Innere und gewährt dem Betrachter Einsicht ins Verborgene. Dabei kommen alle möglichen Materialien zu pass. Holz, Metall, Papier, Draht, Latex, Stoff … Auch ihre Arbeitsmethoden sind vielfältig. Sie fotografiert, zeichnet, collagiert, arbeitet holzbildhauerisch oder als Schmiedin, näht und leimt ... Sie geht aus von der Inneren Welt, für die sie konkrete Bilder und Metaphern sucht, die dem fragilen, verletzlichen und schutzbedürftigen Ich Anschauung verleihen und der Flüchtigkeit der Erinnerung nachspüren.
Die Künstlerin verarbeitet in ihrer neuesten Werkserie Versatzstücke von Blas- und Tasteninstrumenten zu neuen „Instrumenten“, kombiniert disparate Einzelteile, verlängert sie, lässt sie sich winden – fast so, als seien sie froh, ihrer Bestimmung zu entkommen und sich nun frei zu entwickeln: Partner zu finden, neue Klänge zu erproben, den Raum zu erobern … Dabei sind die neuen Objekte so perfekt gearbeitet, dass man sie als glaubhaft empfindet. Ihre Windungen sind teils labyrinthisch und verwirrend, ganz wie bei realen Musikinstrumenten, die man aus der Erinnerung kaum richtig nachzeichnen kann. So sind Anja Michaelas Werke auch eine Metapher für die sich verselbständigende Erinnerung. Ihre Instrumente lassen Töne im inneren Ohr des Betrachters entstehen, sie tragen unsere Erinnerung an Musik in sich. Diese und andere Werke ihres vielschichtigen, poetischen Œuvres schicken und auf eine Reise und erwecken in uns Sehnsüchte wie ein Eichendorff Gedicht.